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Mein Antrag zu Kindergesundheit!

  • johanneswagnerma08
  • 9. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

„Die medizinische Versorgung von Kindern ist in Gefahr! Denn die Bundesregierung will wichtige Erfolge der Krankenhausreform zurückdrehen, die wir als Ampel für die Kindergesundheit erzielt hatten. Das Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) könnte dazu führen, dass Kinder nicht mehr an allen Klinikstandorten ausreichend behandelt werden können. Auch die Fachverbände für Kindermedizin schlagen deshalb Alarm.    

  

Dabei ignoriert die Koalition eine wichtige Tatsache: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Das weiß ich aus meiner Zeit als Arzt in einer Kinderklinik nur zu gut. Kinder brauchen Ärzt*innen und Pflegepersonal, die sich mit ihren besonderen Bedürfnissen auskennen. Deswegen haben wir als Ampel extra auch die spezialisierte Kindermedizin bei der Reform der Krankenhausfinanzierung berücksichtigt. Diese droht nun wegzubrechen.    

  

Mit unserem Antrag machen wir weitere umfassende und konkrete Verbesserungsvorschläge für die Versorgung von Kindern – von der psychischen Versorgung über die Notfallversorgung bis hin zur Kinderkrankenpflege. Auch darf es keine wirtschaftlichen Anreize mehr geben, Kinder länger als nötig im Krankenhaus zu behalten. Kinder gehören nach Hause, sobald es medizinisch geht – nicht ins Krankenhausbett, weil sich das für die Klinik rechnet! Im Moment drohen den Krankenhäusern aber finanzielle Nachteile, wenn sie die Kinder schnell wieder entlassen.  

  

Wer an der Gesundheit von Kindern spart und spezialisierte Versorgungsstrukturen zurückbaut, spart an der Zukunft unserer Gesellschaft. Das werden wir der Bundesregierung nicht durchgehen lassen!“   

  

Hintergrund: 

Heute, am 12.11.2025, bringt die Koalition das Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) ein (TOP 5, 20:10-20:45 Uhr). Damit will die Bundesregierung aus Union und SPD ausgerechnet die Leistungsgruppen 16 “Spezielle Kinder- und Jugendchirurgie” und 47 “Spezielle Kinder- und Jugendmedizin” streichen. Leistungsgruppen, die erst durch die Ampel geschaffen wurden, um eine qualitativ hochwertige Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu sichern.   

  

Als Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben wir der Debatte zum TOP 5 einen eigenen Antrag beigestellt. Mit diesem Antrag („Kindergesundheit stärken – Versorgung umfassend verbessern und nachhaltig finanzieren“) fordern wir, diese Leistungsgruppen zu erhalten sowie das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) zu beauftragen, den bereits erstellten Leistungsgruppen-Grouper anzupassen, sodass die Behandlung von Kindern und Jugendlichen entweder über das Alter oder über einen Fachabteilungsschlüssel als Fälle in diesen spezialisierten Leistungsgruppen abgebildet werden.  

  

Insgesamt umfasst der Antrag 17 konkrete Maßnahmen, darunter nicht nur Forderungen aus dem stationären Bereich, zum Beispiel:   

  • Abschaffung wirtschaftlicher Anreize für medizinisch unnötige Krankenhausaufenthalte  

  • Beseitigung von Lieferengpässen bei Kindermedikamenten  

  • Dauerhafte Aufstockung der Kinderkrankentage   

  • Stärkung der Sozialpädiatrischen Zentren für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen oder mit Behinderungen  

  • Einrichtung von Integrierten Notfallzentren für Kinder und Jugendliche (KINZ) im Rahmen der Notfallreform   

  • Fortführung und Ausbau von Programmen zur psychischen Gesundheit wie „Mental Health Coaches“ und „Mental Health First Aid“  

  • Beibehaltung der spezialisierten Leistungsgruppen in der Krankenhausreform und Überarbeitung des Finanzierungssystems  



Den vollständigen Antrag finden Sie hier: https://dserver.bundestag.de/btd/21/027/2102721.pdf 

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